Kraut und Ruam...

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… schmeiß‘ ich heute mal in die Blogosphäre. Somit gibt’s von allem ein bissel und von nichts richtig viel. Wohl bekomm’s! ;-)
Zuerst einmal etwas von der Orga-Front – ich habe eine Wohnung gefunden, besichtigt (das ist aber schon 2 Wochen her), als erste beim Vermieter angerufen (ganz wichtiges Entscheidungskriterium!) und nun die Wohnung „fix“ (sagt man hier so, kann man auch mit Terminen machen – die fixiert man dann und schreibt sie sich „hernach“ in den Kalender, auf dass man sie nicht vergesse!). Vor dem „Fixieren“ habe ich mich noch mit den Vormietern zwecks Auszugsdatum u.ä. geeinigt und erfolgreich alle meine Änderungswünsche im Mietvertrag durchgesetzt. Auf Letzteres bin ich schon etwas stolz, da ich natürlich in österreichischem Mietrecht (hätte ich nicht gedacht, aber das deutsche Mietrecht scheint stringenter zu sein) absolut unbewandert war – dank der Hilfe einer Kollegin und der kostenfreien Rechtsberatung der hiesigen Arbeitskammer (da ist jeder Arbeiter oder Angestellter automatisch Mietglied) konnte ich aber auch hier den Durchblick gewinnen und die kritischen Klauseln rausfinden. Ach ja, die Wohnung liegt ziemlich nah an meiner jetzigen Unterkunft, ist ausreichend groß, um auch mal Besuch zu beherbergen :-D und ganz hübsch zurechtgemacht. Zudem ist sie provisionsfrei und für hiesige Verhältnisse noch erschwinglich – leider liegt sie an einer Seite aber auch an einer Hauptverkehrsstraße (in Salzburg’s buntestem Viertel – es wird keinen Mangel an Dönerbuden oder Wettbüros geben!). Zum Ausgleich liegt die Wohnung auf der anderen Hausseite (Süden) zu einem ruhigen Hof hin – dort ist das Schlafzimmer, aber auch ein hübscher Balkon, von dem man alle großen Berge in Salzburg’s Umgebung bestaunen kann. :-D Ich freu mich jedenfalls drauf. Andere Orga-Sachen gibt’s eigentlich nicht allzu viele – Anfang letzter Woche bin ich nach einer Woche wieder „umgezogen“ und wohne jetzt offiziell dort, wo ich wohne und auch vorher wohnte. Ich weiß, komplizierte Sache. Kommentar von meiner Vor-Unterkunftgeberin: „So, dann hat’s dir also doch nicht gefallen!“ Und weil ich nun wohne, wo ich wohne und bis April nicht umziehe, habe ich auch ein Konto angemeldet. Mal sehen, wann da die Dinge in’s Rollen kommen – war ja immerhin erst letzte Woche. ;-)
Was war sonst noch los?
Nun, auf Arbeit war es in dieser Woche sehr ruhig – in Salzburg sind Semesterferien (so heißen hier nicht nur universitäre, sondern auch Schulferien), also sind alle meiner Lehrer-Kollegen nicht da und nur zwei von uns halten die Stellung. Geht ganz gut, auch wenn’s ruhig etwas lebendiger sein dürfte. Dafür habe ich aber den tollen Lesebereich in der kleinen Bibliothek zur Lektüre (ja, wirklich, es wurde nicht genickert oder gesnoozlet!) genutzt und es mir in dem herrlichen Lesesessel mit ein, zwei Büchern gemütlich gemacht. Ich glaube, da werde ich häufiger mal ein Lesestündchen einlegen. Bevor aber alle Kollegen in die Pause starten konnten, gab ich letzte Woche einen kleinen Einstand – Verdikt: der französische Schokokuchen wirkt auch hier und hat etliche neue Fans gefunden (auch wenn einige es später (kurzzeitig) bereuten, mich nach den genauen Zutaten gefragt zu haben). Anscheinend hat der Kuchen zudem auch – trotz nicht zu unterschätzenden Klebepotentials – die Zungen gelockert; neben viel Lachen und Witzeleien fiel am Rande eines sehr produktiven (wirklich!) Teammeetings auch augenzwinkernd der Begriff „Quotenpiefke“ – naja, ich trag’s gelassen. ;-)


Und neben der Arbeit? Am Wochenende findet sich ja immer was kurzweiliges – vor zwei Wochen war das Skifahren (huiiiii!), letztes Wochenende war ein lustiges Mädelswochenende. Zuerst kamen einige Freundinnen tagsüber nach Salzburg, wo ich ihnen bei wunderbar grau-kaltem Wetter die Stadt von der besten Seite zeigen konnte. Potenziert wurde das nur noch durch die z.T. sehr schönen, z.T. aber auch etwas eigenwilligen Kunstwerke, die unter der Leitung der Salzburg Foundation seit etlichen Jahren das Stadtbild durch moderne Kunst bereichern. Herauszuheben sind an dieser Stelle eine wirklich faszinierende Installation in der Krypta des Doms und der ungestalte "Mozart - ein Hommage" (letzterer ist mehr abschreckend als faszinierend, aber ich habe mir sagen lassen, dass er geteert und gefedert ganz putzig aussieht). Die Salzburger – humorvoller Menschenschlag, wie’s scheint. ;-) Das Wochenende setzte sich übrigens in München fort – erst mit einem gemütlichen Koch- und Filmabend („Wer früher stirbt, ist länger tot“) und klang am nächsten Tag mit einem extrem guten Brunch im Zoozies und einem dringend notwendigen Verdauungsspaziergang aus. Mal sehen, was das kommende Wochenende so bringt – bisher habe ich noch keine Pläne gemacht, aber mal sehen, was wettermäßig drin ist.
Unter der Woche pflege ich übrigens einen eifrigen Bücherkonsum – bis jetzt habe ich in diesem Jahr (wir schreiben die 7. Kalenderwoche) schon 10 Bücher durchgeschmökert (eigentlich 9,5 – eines habe ich schon im Dezember angefangen).
Hier ein kurzer Überblick: 
  • H. Steinfest – „Gebrauchsanweisung für Österreich“: unterhaltsam, sehr bissig, als kulturelle Einstimmung (mit etwas Vorsicht gelesen) durchaus sehr lehrreich (einige Lektionen müssen sich mir aber noch offenbaren) - vielen Dank nochmal an's Team für die extrem lustige Lektüre!
  • J.S. Foer – „Extremely loud and incredibly close“: wow! Packend, intensiv, z.T. aber auch eine Herausforderung im sprachlichen Sinne (und nein, nicht, weil ich das Original gelesen habe!) – tolles Buch 
  • M. Suter – „Small World“: einfühlsam erzählt, bietet einen tiefen Einblick in die tragischen Aspekte von Demenz, verbindet das Ganze aber mit einem Krimi – sehr lesenswert!
  • W.P. Young – „Die Hütte“: ein sehr untypisches Buch – der Hauptdarsteller erlebt ein Wochenende mit Gott. Regt sehr intensiv zum Nachdenken an und ich bin froh, dass ich es mir zur Lektüre habe „aufschwatzen“ lassen (danke, Paps!). 
  • F.v. Schirach – „Verbrechen“: absolutes Kontrastprogramm zum vorhergehenden Buch – eine Darstellung der Abgründe menschlicher Taten, aber auch ein Blick hinter die Kulissen und in die Lebenswelten der Täter. Lehrreich!
  • V. Hugo – „Der Glöckner von Nôtre Dame“: ein Klassiker, wenn auch manchmal sehr anstrengend zu lesen (Schachtelsätze!!!).
  • S. Serin – „Föhn mich nicht zu“: lehrreiche Einblicke in das Leben als Referendar an einer Berliner Schule – sehr gute Einstiegslektüre für mein neues Arbeitsfeld! Danke, Gela! J
  • W. Schorlau – „Die blaue Liste“: Realokrimi. Ein bisschen Zeitgeschichte, ein bisschen Detektiv, ein bisschen Roman – spannend verquickt und kurzweilig geschrieben. Was man mit sowas nicht alles wieder erfährt! 
  • D. Stermann – „6 Österreicher unter den ersten 5“: hier ist der Untertitel von entscheidender Aussagekraft – „Roman einer Ent-piefke-nisierung“. Wer hätte es gedacht – vom Leben eines Deutschen in Österreich und dem langen Weg vom Piefke zum, naja, nicht-mehr-Piefke. Scheint ein steiniger Weg zu sein, aber auch gespickt von schönen Erlebnissen und skurrilen Begegnungen. Tolles und sehr unterhaltsames Buch (mit Loslach-Potenzial!) – bleibt abzuwarten, wie sich irgendwann meine autobiographischen Bezüge entpuppen. ;-)
  • G.G. Marquez – „Hundert Jahre Einsamkeit“: faszinierend, farbenprächtig und trotz der z.T. verwirrenden Fülle an Charakteren (die zu 80 % die gleichen Namen tragen!) ein Buch, das man nicht mehr weglegen kann. Und dabei geht es „nur“ um die Geschichte einer Familie im Kolumbien des vorletzten Jahrhunderts. Wie „Die Buddenbrooks“, aber mit mehr lateinamerikanischem Temperament und Charakter - und damit auch für mich lesbarer. „Die Buddenbrooks“ habe ich bisher nicht durchgelesen – zu Schulzeiten habe ich nach dem ersten Drittel aufgegeben und darauf vertraut, dass der Film schon reichen wird. ;-) 
Mal sehen, welches Buch das nächste wird – noch habe ich einiges zur Auswahl. Danach werde ich aber auch mal die nur 5 min entfernte Stadtbibliothek auskundschaften. ;-)

So long und bis bald wieder! 
Hanna

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