Wie sagte wohl Pilatus schon? "Was ich geschrieben habe, habe ich geschrieben." Ganz klar, der Kontext war ein anderer und ein viel ernsterer noch dazu...
Trotzdem - wenn ich so arbeiten würde, wäre ich mittlerweile am letzten Fitzelchen meiner Festplattenkapazität angekommen, hätte mich aber erkenntnismäßig wohl keinen Schritt weiterbewegt. Wissenschaftliches Schreiben (das, was ich mir einbilde, mittlerweile fast jeden Tag zu tun) ist einfach mal kein linearer Prozess, wo man bei 0 anfängt und dann mit schöner Gleichmäßigkeit und konstantem Steigungskoeffizienten die Anzahl der Wörter steigert, bis man an Tag X bei der Zielvorgabe ZZZ landet. Im günstigsten Fall ist es Arbeiten auf verschiedenen Plateaus, wobei die Plateaus im besten Falle nacheinander immer höher ausfallen. Im schlimmsten Fall gleicht es aber einer Sinuskurve.... (in der Situation war ich zum Glück noch nie!).
Mittlerweile bin ich am (hoffentlich letzten Meilenstein) vor Verfassen meines Rahmentextes angelangt - ein allerletztes Manuskript muss fertiggestellt und bei einem Fachjournal eingereicht werden, auf dass es eines schönen Tages das Licht der Welt in Form eines Artikels in einem ebensolchen Journal erblickt. Da sitze ich nun also tagein, tagaus und versuche, meine vielen Gedanken, das Hintergrundwissen, das ich mir mittlerweile angelesen habe und die Befunde meiner Studien in sinnvolle Sätze zu verpacken, die auch noch logisch miteinander verbunden sind und dem geneigten Leser dazu verhelfen, wieder ein Eckchen der stummen Landkarte im Gebiet der kognitiven Neurowissenschaften und Gesichterwahrnehmung beschriften zu können.
Bis das alles funktioniert, werde ich erstmal einige Konferenzen besuchen (naja, also zwei an der Zahl) und ganz fest hoffen, dass ich bald, bald, bald Nachricht über mein zweites Paper bekomme. Das ist eins, auf das es wirklich ankommt - also drückt mal bitte die Daumen. ;-)
Ach ja, nebenbei als kleiner Disclaimer bemerkt: voreingenommene (Suggestiv-)Fragen wie "Bist du immer noch nicht fertig mit X/Y/Z?" sind, waren und werden nicht lustig sein und tragen überhaupt nicht zur Erheiterung der Hanna bei. Erst recht nicht, wenn momentan genug anderes ansteht, das ein Quentchen Stress bewirken könnte, wie eben die Fertigstellung einer Dissertation irgendwann im nächsten Vierteljahr, der Besuch einiger Konferenzen, Talks, Lehrverpflichtungen, etc. Ach ja, und lasst uns mal nicht die berufliche Zukunft vergessen... ja, ich denke, da ist genug zu holen, ohne dass ich mich noch für irgendwelche Zeiteinteilung rechtfertigen müsste. Wobei, muss ich wohl nicht - bisher sieht's echt dufte aus, wenn man sich mal die durchschnittliche Promotionsdauer in Deutschland anschaut, liege ich noch 2 Jahre unter dem Mittelwert. Na also!
So, und jetzt ab aus dem WWW und noch fix ein paar Klamotten, Zahnpasta und den Vortrag für die Tagung in der nächsten Woche einpacken.
Bis bald mal wieder!
Hanna
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